Freiberufliche Ärzte und Zahnärzte gründen unabhängige Interessengemeinschaft
Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Durch die demographische Entwicklung der Bevölkerung wird die medizinische Versorgung vor allem in den ländlichen Regionen immer prekärer. Die älter werdende Bevölkerung benötigt vermehrte medizinische Betreuung, die durch das altersbedingte Ausscheiden von Ärzten/innen nicht mehr gewährleistet werden kann.
Mit immer strengeren administrativen Regulierungen und Vorschriften versucht die Regierung dieser Entwicklung entgegen zu treten. Am Ende dieses Weges könnte ein staatlich reguliertes Gesundheitswesen wie in der ehemaligen DDR entstehen.
Das ist der falsche Weg! Das entspricht auch nicht den Interessen einer demokratischen, mündigen Bevölkerung dieses, unseres Landes.
Durch unzählige gesetzgeberische Aktivitäten wurde die Tätigkeit der vertragsärztlichen Gesundheitsberufe in den letzten Jahrzehnten immer stringenteren und unerträglicheren Reglementierungen, Kontrollen, Wirtschaftlichkeitsvorgaben sowie Honorareinbußen und –regressen unterworfen. Durch derartige gesundheitspolitische Zielsetzungen und Vorstellungen, die weiterhin von der neuen/alten Groko-Bundesregierung verfolgt werden, wird man dieser Entwicklung nicht wirksam begegnen. Damit werden die nachfolgenden Mediziner lediglich vor einer verantwortungsvollen, selbständigen Tätigkeit abgeschreckt.
Daher stellte eine Gruppe gesundheitspolitisch aktiver Vertragsärzte und –zahnärzte am 21.4.2017 mit der „Hamburger Erklärung“ fest, dass „der ungeschriebene Gesellschaftsvertrag zwischen den freien medizinischen Berufen und dem deutschen Staat durch diese einseitigen, inakzeptablen Massnahmen seitens der Regierenden aufgekündigt wurde.“
Mit der Gründung der Interessengemeinschaft Medizin (IG Med) wird eine demokratische Sammelbewegung der selbständigen Gesundheitsberufe (Ärzte und Zahnärzte) in Deutschland geschaffen, die sich über alle Fachgruppen der Medizin hinaus als freie, unab-hängige Interessenvertretung für den erhalt der Grundrechte dieser Berufe einsetzen will. Dabei legen die Initiatoren Wert darauf, dass eine klare Abgrenzung zu den körperschaftlichen Organisationen festgelegt wird.
Dort ist eine echte Interessenvertretung der Gesundheitsberufe nicht mehr gewährleistet, weil der Gesetzgeber durch seine ständigen Eingriffe die Selbstbestimmung der Ärzte/Zahnärzte systematisch zerstört hat. Daher wird von der IG Med der Ersatz oder die Novellierung des Sozialgesetzbuches V (SGB V) im Sinne einer Wiederherstellung der Bürgerrechte für alle Medizinberufe gefordert.
IG med fordert:
-Bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle niedergelassenen Heilberufler!
-Leistungsgerechte Vergütung!
-Wiederherstellung unserer bürgerlichen Rechte!